30. Sep­tem­ber 2018

Diskussion zur Veränderung des Bundestagswahlkreises Ahrweiler: CDU-Adenau wehrt sich gegen Eingliederung der Verbandsgemeinde Adenau in „Riesen-Wahlkreis“ Bitburg

Der CDU-Gemein­­de­­ver­­­band Ade­nau spricht sich deut­lich gegen die neu­er­lich auf­ge­kom­me­nen Plä­ne einer Ver­än­de­rung des Bun­des­tags­wahl­krei­ses Ahr­wei­ler und die vor­ge­schla­ge­ne Aus­glie­de­rung der Ver­bands­ge­mein­de Ade­nau aus dem Wahl­kreis Ahr­wei­ler in den Nach­bar­wahl­kreis Bit­burg aus. Wie der Vor­sit­zen­de Micha­el Kor­den mit­teil­te, spre­che außer einer ein­sei­tig und ober­fläch­lich an Bevöl­ke­rungs­zah­len ori­en­tier­ten Berech­nung nichts für einen Wech­sel der hei­mi­schen Ver­bands­ge­mein­de in den benach­bar­ten ein­woh­ner­schwa­chen Wahl­kreis. Viel­mehr wür­den bei einem Wech­sel gewach­se­ne Struk­tu­ren im Wahl­kreis Ahr­wei­ler getrennt, wodurch die Inter­es­sen­ver­tre­tung ins­be­son­de­re für die Ein­woh­ner der Regi­on Ade­nau erschwert werde.

Bis­her funk­tio­nier­ten die poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung und der Dia­log zwi­schen Bun­des­po­li­tik und Wahl­kreis über Struk­tu­ren, die sich weit­ge­hend an Kreis­gren­zen ori­en­tier­ten. So kom­mu­ni­zier­ten Bür­ger und gesell­schaft­li­che Grup­pen mit Ansprech­part­nern in Behör­den, Ver­bän­den und poli­ti­schen Grup­pie­run­gen, die sich tra­di­tio­nell auf Ebe­ne der Land­krei­se orga­ni­sier­ten. Dies berück­sich­ti­ge auch das maß­geb­li­che Bun­des­wahl­ge­setz, wel­ches bei der Wahl­kreis­ein­tei­lung vor­schrei­be, nach Mög­lich­keit die Gren­zen der Land­krei­se einzuhalten.

Im Übri­gen befürch­tet der CDU-Gemein­­de­­ver­­­band, dass die Inter­es­sen der Men­schen im Ade­nau­er Land auf­grund der Rand­la­ge im äußers­ten Nord­os­ten eines dann noch­mals ver­grö­ßer­ten „Rie­­sen-Wahl­­­k­rei­­ses” Bit­burg ins Abseits gera­ten könn­ten. Durch einen Zuschlag des Gebie­tes der Ver­bands­ge­mein­de Ade­nau wür­de aus dem jetzt schon flä­chen­mä­ßig größ­ten Wahl­kreis in Rhein­­land-Pfalz mit dann 3.357 km² Gebiets­flä­che einer der größ­ten Wahl­krei­se in ganz Deutsch­land. „Hier stellt sich die Fra­ge, inwie­weit ein Wahl­kreis sol­cher Dimen­si­on über­haupt noch von einem Wahl­kreis­ab­ge­ord­ne­ten betreut und gut ver­tre­ten wer­den kann und ob anstel­le bür­ger­na­her Poli­tik, dann nicht die oft kri­ti­sier­te zuneh­men­de Distanz zwi­schen Wäh­lern und Poli­tik beför­dert wird“, so Korden.

Da eine Ein­glie­de­rung der Ver­bands­ge­mein­de Ade­nau in den Bun­des­tags­wahl­kreis Bit­burg den Inter­es­sen der hie­si­gen Ein­woh­ner wider­spre­che, wer­de sich die Ade­nau­er CDU — wie der Vor­sit­zen­de Micha­el Kor­den ankün­dig­te — gemein­sam mit dem CDU-Kreis­­ver­­­band Ahr­wei­ler und der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mecht­hild Heil auf allen poli­ti­schen Ebe­nen für die Bei­be­hal­tung des bis­he­ri­gen Wahl­kreis­zu­schnit­tes und einen Ver­bleib der Ver­bands­ge­mein­de Ade­nau im Wahl­kreis Ahr­wei­ler einsetzen.