15. Febru­ar 2023

CDU-Adenau und Ahrtalbahnfreunde für Prüfung der Fortführung der Bahnstrecke bis Adenau — Ländlicher Raum darf bei der Mobilitätswende nicht vergessen werden

Die Idee der Fort­füh­rung bzw. Reak­ti­vie­rung der Bahn­stre­cke bis Ade­nau müs­se wei­ter­ge­dacht und kon­kre­ti­siert wer­den. Vor dem Hin­ter­grund der Kli­ma­ver­än­de­rung und stei­gen­der Kos­ten der Mobi­li­tät auf der Stra­ße dürf­ten die Men­schen im länd­li­chen Raum bei der Mobi­li­täts­wen­de nicht ver­ges­sen wer­den. Hier­in waren sich Ver­tre­ter des CDU aus der Ver­bands­ge­mein­de Ade­nau und Mit­glie­der des Vor­stan­des der Ahrtal­bahn­freun­de einig, die sich auf Ein­la­dung der CDU kürz­lich in Düm­pel­feld getrof­fen hat­ten, um über die tech­ni­sche Mach­bar­keit und Per­spek­ti­ven für einen Bahn­ver­kehr zwi­schen Ahr­brück und Ade­nau zu diskutieren.

Von beson­de­rem Inter­es­se war dabei die Erläu­te­run­gen der Bahn­ex­per­ten, dass ein Wie­der­auf­bau der Stre­cke von Ahr­brück bis Ade­nau aus tech­ni­scher Sicht bei einem leicht ver­än­der­ten Stre­cken­ver­lauf durch­aus mög­lich sei, ohne zwi­schen­zeit­lich gewach­se­ne Bebau­un­gen auf der frü­he­ren Bahn­stre­cke ein­be­zie­hen zu müs­sen. Durch den Ein­satz ande­rer Schie­nen­fahr­zeu­ge, wie etwa Stra­ßen­bah­nen die von DB-Glei­­sen auf Stra­ßen­bahn­schie­nen gelei­tet wer­den kön­nen, könn­ten Eng­päs­se über­wun­den wer­den, wie der Vor­sit­zen­de der Ahrtal­bahn­freun­de Wolf­gang Groß erklär­te. Die­se Tech­nik sei weit­ver­brei­tet, wie anhand ver­schie­de­ner Bei­spie­le wie der Saar­bahn Saar­brü­cken auf­ge­zeigt wur­de, wo soge­nann­te Tram-Train-Fahr­­zeu­­ge ein­ge­setzt wer­den, die einen Wech­sel vom Gleis einer Regio­nal­bahn zu Schie­nen einer Stra­ßen­bahn ermög­li­chen und so Optio­nen zur Erschlie­ßung ansons­ten pro­ble­ma­ti­scher Stre­cken­füh­run­gen eröff­nen. Angst vor Ent­eig­nun­gen müs­se sich inso­weit nie­mand machen. Da sich auf­grund moder­ner Antrie­be und höhe­rer Geschwin­dig­kei­ten die Fahrt­zei­ten ins­ge­samt ver­kürz­ten, könn­ten zukünf­tig alle Orte ent­lang der Stre­cke Hal­te­stel­len bekom­men, also auch Liers und Nie­der­aden­au, wo frü­her kein zustieg mög­lich war. Zudem sei­en die Schie­nen­fahr­zeu­ge durch die bereits beschlos­se­ne Elek­tri­fi­zie­rung der Ahrtal­bahn zukünf­tig lei­se und emmis­si­ons­arm unterwegs. 

Ange­sichts der Pla­nung der Mobi­li­täts­wen­de und der vie­ler­orts for­cier­ten Stre­cken­re­ak­ti­vie­run­gen sei jetzt der Zeit­punkt gekom­men, um eine per­spek­ti­vi­sche Wei­ter­ent­wick­lung des ÖPNV unter Berück­sich­ti­gung des Schie­nen­ver­kehrs auch für den struk­tur­schwa­chen West­teil des Ahr­krei­ses zu prü­fen, so der Vor­sit­zen­de des CDU-Gemein­­de­­ver­­­ban­­des Ade­nau Micha­el Kor­den. Nicht nur für eine kos­ten­güns­ti­ge und kom­for­ta­ble Mobi­li­tät und den Kli­ma­schutz, son­dern auch für die Zukunft der Wohn- und Arbeits­or­te und damit die Lebens­qua­li­tät in den Dör­fern sei es exis­ten­zi­ell wich­tig, von die­ser Ent­wick­lung nicht abge­kop­pelt zu wer­den. Eine Bahn­an­bin­dung sei zudem für den Tou­ris­mus in der Regi­on, ins­be­son­de­re für Wan­de­rer und Rad­fah­rer, von beson­de­rer Bedeutung.

Die CDU-Ver­­­tre­­ter kün­dig­ten an, sich in den kom­mu­nal­po­li­ti­schen Gre­mi­en für die Erstel­lung einer Mach­bar­keits­stu­die ein­set­zen zu wol­len. Dabei sol­le neben der all­ge­mei­nen Prü­fung auch eine schritt­wei­se Umset­zung in die Über­le­gun­gen ein­be­zo­gen wer­den. Wie Micha­el Kor­den aus­führ­te, wäre für die Regi­on schon sehr viel gewon­nen, wenn die Bahn­stre­cke zunächst bis Düm­pel­feld ver­län­gert wür­de. In Düm­pel­feld, dem alten Bahn­kno­ten­punkt, wo sich frü­her die Züge aus Rich­tung Schuld/ Jün­ke­rath und aus Rich­tung Ade­nau tra­fen, könn­te ein idea­ler Pen­d­­ler- und Schü­ler­ein­stieg ent­ste­hen. Für Lini­en­bus­se, Pend­ler­fahr­zeu­ge sowie zuneh­mend sicher­lich auch E‑Bikes und Fahr­rä­der könn­te mit einem klei­nen Bus­bahn­hof, einem Auto­pend­ler­park­platz und abschließ­ba­ren Rad- und E‑Bike- Abstell­an­la­gen eine moder­ne und zukunfts­wei­sen­de Ver­kehrs­in­fra­struk­tur im Paket ange­bo­ten werden.