26. Sep­tem­ber 2023

Rodder zeigt bei der kommunalen Wärmeplanung wie es geht!

Alle Kom­mu­nen sol­len nach dem Wil­len der Bun­des­re­gie­rung in den kom­men­den Jah­ren Plä­ne für kli­ma­freund­li­ches Hei­zen vor­le­gen. Dar­in sol­len sie ange­ben, in wel­chen Stra­ßen eine Wär­me­ver­sor­gung geplant ist, wo Nah­wär­me zum Bei­spiel über Bio­mas­se ver­füg­bar sein wird oder eine ander­wei­ti­ge Ver­sor­gung zen­tra­le auf­ge­baut wer­den soll. Eigen­tü­mer sol­len so erfah­ren, ob sie selbst etwa über eine Wär­me­pum­pe für kli­ma­freund­li­che Hei­zun­gen sor­gen müs­sen. Den ent­spre­chen­den Geset­zes­ent­wurf hat die Bun­des­re­gie­rung kürz­lich auf den Weg gebracht. 

Die Orts­ge­mein­de Rod­der bei Ade­nau arbei­tet bereits seit 2019 an kon­kre­ten Plä­nen und hat bereits seit einem Jahr eine fer­ti­ge Wär­me­pla­nung für ein Nah­wär­me­netz für die gesam­te Orts­la­ge vor­ge­legt und zwi­schen­zeit­lich eine aus­rei­chen­de Anzahl an Haus­hal­ten vom Pro­jekt Dorf­wär­me über­zeugt. Rund 2/3 aller Häu­ser im Dorf wür­den sich aktu­ell an das mit Holz­hack­schnit­zeln aus der Regi­on und einer ergän­zen­den solar­ther­mi­schen Groß­an­la­ge mit rege­ne­ra­ti­ven Ener­gien betrie­be­ne Nah­wär­me­netz anschlie­ßen. Da die Gemein­de zudem in Teil­be­rei­chen die Was­ser­lei­tung erneu­ern muss und die Ver­le­gung von Glas­fa­ser­in­fra­struk­tur in jedes Haus geplant ist sowie auf 200 Metern ein Stra­ßen­voll­aus­bau ansteht, ent­ste­hen auch in finan­zi­el­ler und bau­tech­ni­scher Hin­sicht Syn­er­gien, die bei­spiel­haft und modell­haft für die Umset­zung einer kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung ist. So könn­ten rund 70% der geplan­ten Lei­tungs­tras­sen für das Nah­wär­me­netz in einem gemein­sa­men Gra­ben mit der Erneue­rung der Was­ser­lei­tung erfol­gen. Auch der Lan­des­be­trieb Stra­ßen RLP hat im Rah­men die­ses geplan­ten Groß­pro­jek­tes bereits eine Sanie­rung der Orts­durch­fahrt zugesagt.

Ein Pro­blem gibt es aller­dings. Die Orts­ge­mein­de benö­tigt zwin­gend einen Lan­des­zu­schuss, da auf­grund der enorm gestie­ge­nen Bau­stoff­kos­ten und mitt­ler­wei­le dras­tisch gestie­ge­ner Kre­dit­zin­sen, her­vor­ge­ru­fen durch die Coro­na­kri­se und den Ukrai­ne­krieg, die Eigen­mit­tel der klei­nen Gemein­de und die Finan­zie­rungs­an­tei­le der Haus­hal­te die Inves­ti­ti­ons­kos­ten nicht voll­um­fäng­lich decken können.

Der Wahl­kreis­ab­ge­ord­ne­te Horst Gies und Ver­tre­ter des CDU-Gemein­­de­­ver­­­ban­­des Ade­nau mit dem Vor­sit­zen­den Micha­el Kor­den mach­ten sich vor Ort ein Bild vom Pro­jekt­fort­schritt. Im Gespräch mit Orts­bür­ger­meis­ter Tho­mas Jüng­ling und Mit­glie­dern des Gemein­de­ra­tes wur­de schnell klar, dass die­ses — wie MdL Horst Gies for­mu­lier­te — „mus­ter­gül­ti­ge“ Pro­jekt, ohne ange­mes­se­nen staat­li­chen Zuschuss nicht an den Start gehen wird. Einen ent­spre­chen­den Antrag auf Lan­des­för­de­rung im Rah­men des KIP­KI-Wet­t­­be­­werbs des Lan­des für die bes­ten Ideen für Inno­va­tio­nen im Bereich des kom­mu­na­len Kli­ma­schut­zes hat die Orts­ge­mein­de gestellt. „Rod­der hat sei­ne Haus­auf­ga­ben gemacht und könn­te als eines der ers­ten Dör­fer in der Regi­on zei­gen, wie die Wär­me­wen­de funk­tio­nie­ren kann“, sag­te Micha­el Kor­den für die CDU-Ade­n­au. Wenn man es ernst mei­ne mit der Wär­me­wen­de, müs­se der beson­de­re Ein­satz vom Land auch beson­ders aner­kannt wer­den. Für Orts­bür­ger­meis­ter Tho­mas Jüng­ling lie­gen die Vor­tei­le auf der Hand: neben einer siche­ren und unab­hän­gi­gen Ener­gie­ver­sor­gung blie­be die Wert­schöp­fung in der Regi­on und der CO2-Aus­­­stoß wür­de um 90% gesenkt. Horst Gies kün­dig­te an, sich als Wahl­kreis­ab­ge­ord­ne­ter im rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Land­tag noch­mals aus­drück­lich beim zustän­di­gen Umwelt­mi­nis­te­ri­um für die erfor­der­li­chen För­der­mit­tel ein­set­zen zu wollen.